12.3 Neustrukturierung des Schulalltags                                                                         

12.3.1 Neuordnung des Sprachenunterrichts für die Sekundarstufe I

Da Englisch mittlerweile bereits in der Grundschule ab der dritten Klasse unterrichtet wurde, war diese Sprache an den weiterführenden Schulen stets erste Fremdsprache. Mit der Schulzeitverkürzung begann die zweite Fremdsprache in der sechsten, die dritte in der achten Klasse. Da das Beethoven-Gymnasium in der Regel in zwei Klassen der Stufe 5 mit der zweiten Fremdsprache Latein begann (Lateinklassen), musste gleichzeitig in der Erprobungsstufe Englisch als reguläres zensiertes Fach mit jeweils zwei Wochenstunden unterrichtet werden. Diese Schüler hatten in den Klassen 5/6 vier Stunden Englisch weniger als diejenigen, die in der Stufe 5 Englisch mit vier Stunden fortführten (Englischklassen) und in der Stufe 6 vierstündig mit Latein begannen.

Die für die Sekundarstufe I vorgeschriebene Stundentafel war eine sog. Kontingent-Stundentafel, die nur für jeweils zwei Schuljahre das wöchentliche Unterrichtsvolumen, aber nicht die zeitliche Verteilung pro Jahr vorschrieb: minimal 158, maximal 163 Stunden in der Woche für die ganze Sekundarstufe I (die empfohlene Richtgröße lag bei 162/163 Stunden). Neben den sog. Kernstunden (Stunden pro Fach der Kerntafel) gab es 10 bis 12 Ergänzungsstunden: fünf Stunden individuelle Förderung (vier Stunden in Mathematik, Deutsch, Englisch und Latein sowie eine Stunde begabungsschwerpunktmäßige Förderung) und 5 bis 7 Kerntafelfächerwochenstunden (z. B. Physik).

Bei diesen einigten sich Kollegium, Elternschaft und Schulkonferenz (21. Mai 2007) auf ff. Verteilung:

„Stufe 5: eine Stunde Deutsch für Englischklassen

Stufe 6: eine Stunde Englisch für Lateinklassen

Stufe 7: zwei Stunden Physik

Stufe 8: eine Stunde Informatik; eine Stunde dritte Fremdsprache

Stufe 9: eine Stunde dritte Fremdsprache.“

Die zusätzliche Stunde im Fach Deutsch (Englischklassen Stufe 5) sollte von den jeweiligen Deutschlehrern erteilt werden und die Arbeit mit der zweiten und dritten Fremdsprache vorbereiten. Die Fachbereiche Deutsch, Latein, Englisch und Französisch erstellten hierfür ein Kern-Curriculum, das auf die „Ausbildung grammatischer und struktureller Kenntnisse“ abzielte. Dabei konnte man auf die jahrelangen Erfahrungen und Materialien mit der „Sprachwerkstatt Deutsch/Mathematik(Klasse 5) und mit dem Projekt „Latein und Europa“ (Klasse 6) zurückgreifen.

 

Da die Wochenstundenzahl in der Sekundarstufe I (G8) – einschließlich der Ergänzungs- und Förderstunden – nur in der Klasse 5   30 Stunden betrug, in den anderen Klassen aber auf 32 bis 34 anstieg, konnte im weiteren Verlauf der Einführung von G8 der Unterricht nicht mehr allein auf den Vormittag beschränkt werden. Andererseits gab es noch keine Möglichkeit einer sinnvollen und praktikablen Übermittagbetreuung, da an eine Realisierung der Pläne, die ehemalige Hausmeisterwohnung zu einer Mensa bzw. einem Mehrzweckraum umzubauen, noch nicht zu denken war. Außerdem beeinträchtige, wie man überzeugt war, ein Nachmittagsunterricht zu sehr die anderen außerunterrichtlichen Tätigkeiten der Schüler. Ein Unterricht an zwei Samstagen bedeute eine Entlastung für den Nachmittagsunterricht, würde aber zu sehr in die bisherigen Familienwochenenden eingreifen. Daher stimmten Lehrerkonferenz, Schulpflegschaft und Schulkonferenz (21. Mai 2007) für einen Vormittagsunterricht zunächst für das kommende Schuljahr (1. bis 7. Stunde, ohne Nachmittags- oder Samstagsunterricht; die frei gehaltene Stunde für den Gottesdienst zählte nicht als Unterrichtsstunde).

12.3.2 „Ganztagsoffensive“ des Landes für die Sekundarstufe I