11.7.3 1996: Hermann von Helmholtz wohnte und experimentierte in der „Vinea Domini“ vor 140 Jahren

Von ihrem neuen Schulhof aus konnten von 1891 an die damaligen Schüler einen Blick auf eine Villa werfen, die sie in nichts mehr an das alte Weinschlösschen erinnerte. Diese Gelegenheit eröffnet sich hingegen einem Besucher des Beethoven-Gymnasiums seit dem 15. November 1996: links vom Haupteingang eine Plakette über Hermann von Helmholtz, der von 1855 bis 1858 als Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Bonn in der zu einer herrschaftlichen Villa mutierten „Vinea Domini“ wohnte (mit großem Garten, Rasenflächen und hohen Bäumen). Von den „Staatszimmern“ aus dieses einstöckigen breiten Hauses mit einem Turm in der Mitte pries er seiner Frau gegenüber die herrliche Aussicht, die „möglicherweise schöner“ sei als „irgendeine von ihr bisher erblickte“.

Das ganze wissenschaftlich und gesellschaftlich angesehene „Bonn“ (einschließlich der Nachbar Arndt) stand auf der Gästeliste bei den illuminierten Gartenfesten und Hauskonzerten. Selbst zu Hause setzte Helmholtz, gelegentlich den Blick auf den Rhein genießend, seine Forschungen und Versuche fort in dem einstigen oktogonen Festsaal, in dem der Kurfürst die Weingesellschaft mit einem „Tischlein-Deck-Dich“ überrascht hatte. Am 175. Geburtstag des großen Gelehrten wollte die „Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren“ (HGF) auch diesem von ihm so geliebten Ort das Andenken bewahren. Der Schulleiter führte am 15. November 1996 deren Vorsitzenden und vielen Gästen dieses ehemalige „Arbeitszimmer“ in dem nunmehrigen Arkadenklassenraum (mit „Vinea Domini-Tafel“ auf der Hinterwand) imaginär vor Augen, um anschließend die Einweihung der von der HGF gestifteten Gedenktafel links vom Haupteingang der Schule an der Adenaueralle vorzunehmen.

11.7.4. 1998: Übergang des Gymnasiums von den Minoriten auf die Jesuiten vor 325 Jahren