Die inhaltliche und methodische Ausgestaltung des Unterrichts in den sprachlichen Fächern nach den neuen Richtlinien bildete weiteren Diskussionsstoff in den Schuljahren 1931/32 und 1932/33. Unter dem Gesichtspunkt „Konzentration des Unterrichts“ sollte der Stoff der jeweiligen Lehrpläne eines Jahrgangs der Oberstufe unter einem ganz bestimmten Aspekt stehen. Die Fachschaft Alte Sprachen gab dabei das Rahmenthema für die Auswahl der Lektüre auf der Oberstufe vor: „der antike und der deutsche (usw.) Mensch“. Unter diesem Gesichtswinkel war die Lektüre im Deutschen, Lateinischen, Griechischen und Französischen für 1931/32 auszusuchen. Dabei wehrten sich die Altsprachler gegen neuere Bestrebungen, etwa 25% der bisherigen antiken Schriftsteller nicht mehr zu lesen (z. B. die lateinischen Lustspieldichter, die christlich-lateinischen Schriftsteller des Mittelalters, die hellenistischen Griechen außer Plutarch) und die intensive Lektüre des so „gereinigten antiken Schrifttums“ in den Abschlussklassen durch „pflichtgemäße Hauslektüre“ mit Hilfe „etymologischer Wörterbücher“ und durch Arbeitsgemeinschaften zu unterstützen. Bei der Aufstellung des Lektüreplanes äußerte man ausdrücklich den Wunsch einer „besseren Berücksichtigung der christlichen Schriftsteller, wie Augustinus, Basilius usw.“. Die Fachschaft Französisch wollte erst nach drei Jahren Lehrbucharbeit und dem Abschluss der Formenlehre sowie der Vermittlung eines Wortschatzes des täglichen Lebens in der Untersekunda (Klasse 10) mit einer zusammenhängenden Lektüre beginnen und sie in der Oberstufe unter das Motto „Der Mensch in seiner Umwelt“ stellen: in Obersekunda (Stufe 11) „der mittelalterliche Mensch“, in Unterprima (Stufe 12) „der moderne Mensch (literarisch)“, in Oberprima (Stufe 13) „die geistesgeschichtliche Grundlage des modernen Menschen“.
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Kapitelübersicht
- Chronik
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Kapitel
- 1. Der Krieg als Vater des Bonner Gymnasiums:
- 2. Die Jesuiten übernehmen das Gymnasium
- 3. Das Bonner Gymnasium als „Unterstufe“ der Max’schen Akademie
- 4. Lycée impérial: eine französische Episode:
- 5. Das Königlich Preußische Gymnasium
- 6. Das (spätere) Beethoven-Gymnasium in der Weimarer Zeit: „Das gute Alte mit dem guten Neuen vereinen“.
- 7. Weiterentwicklung der Richtlinien unter dem neuen Schulleiter
- 8. Das Beethoven-Gymnasium in der NS-Zeit: Erziehung zum „neuen Geist“ versus „freie Entfaltung der Persönlichkeit“
- 9. Das Beethoven-Gymnasium in der Nachkriegszeit: Neubeginn in der Tradition
- 10. Das Beethoven-Gymnasium in den 60er und 70er Jahren: Tradition und Kontinuität versus Wandel und Reformen
- 11. Das Beethoven-Gymnasium von den 80er Jahren bis zum Beginn des neuen Jahrtausends: „Aus Tradition modern“
- 12. Das Beethoven-Gymnasium zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Kontinuität und Neugestaltung in Zeiten des „Umbruchs“
- 13. Das Beethoven-Gymnasium im 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts unter neuer Schulleitung:
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